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HAUSHAMS TÜR ZUM WELTMARKT

Moralt AG

2016-08-29 

UMZUG VON MORALT BALD VOLLZOGEN

Die ersten Maschinen sind aufgebaut, der Probebetrieb ist gestartet. Ab September will die Firma Moralt an ihrem neuen Standort in Hausham Türrohlinge produzieren. Die Auftraggeber aus dem Luxussegment warten schon.

Hausham - Bevor die erste Lieferung nach Muscat Hausham verlässt, dauert es noch ein paar Wochen. Was den Großauftrag aus dem Oman anbelangt, will Moralt-Vorstand Klaus Feile nichts dem Zufall überlassen. Wenn die Luxus-Kette Kempinski Türrohlinge und Lizenzen für ein neues Hotel in der Hauptstadt des Sultanats bestellt, muss alles perfekt passen. „Wir probieren aktuell eine Maschine nach der anderen aus“, sagt Feile. Sein großer Stolz, die neue Späneabsauganlage, hat den Test bereits bestanden. Sie ist so stark, dass sie jede Stunde zwei Mal die gesamte Luft im Gebäude austauscht. Und dank langsam hochfahrender Ventilatoren trotzdem stromsparend - und leise. „Ein vorbeifahrendes Auto ist lauter“, sagt Feile.

Gut eine Million Euro steckt die Moralt AG in den Umzug von Bad Tölz nach Hausham. Im Herbst 2015 hat der Spezialist für Türrohlinge und -systeme aus Holz den Pachtvertrag für das ehemalige Rotaform-Gelände an der Oberen Tiefenbachstraße unterzeichnet (wir berichteten). Seitdem laufen die Planungen auf Hochtouren. Vor ein paar Wochen rollten dann die ersten Schwertransporte nach Hausham. Auch Autokräne waren im Einsatz. Mehrere Tonnen schwere Spezialmaschinen lassen sich eben nicht so ohne Weiteres auseinanderschrauben. Aus Sicherheitsgründen musste Moralt teilweise sogar die Hersteller hinzuziehen.

Das meiste ist mittlerweile geschafft. Bis auf einen kleinen Teil sind alle für die Produktion wichtigen Maschinen in den neuen Hallen angekommen. Lediglich die Lieferanten steuern den alten Standort an der Schletzbaumsäge in Bad Tölz an. Dort werden momentan noch die Fertigwaren gelagert und für den Versand vorbereitet.

Der Übergang verläuft fließend. „Die Produktion steht nur zwei Wochen komplett still“, erklärt Feile. Auch deshalb, weil Moralt den Umzug für eine technische Aufrüstung genutzt hat. Bereits Anfang des Jahres wurden die ersten bestellten Maschinen angeliefert. „Die haben wir dann in Ruhe in Hausham aufgebaut“, sagt Feile. Darunter auch die gut 250 000 Euro teure Absauganlage, die die Mitarbeiter vor Staub schützt.

Bei den technisch noch robusten Geräten aus dem Altbestand ließ Moralt die Steuerungstechnik austauschen. Ziel ist es laut das sogenannte „Insourcing“. Wo andere Firmen Teile der Produktion auslagern, holt sich Moralt mehr ins Haus. „Dann müssen wir weniger zukaufen“, sagt Feile. Den ersten von drei neuen Mitarbeitern hat der Vorstand bereits eingestellt. „Ein Haushamer“, berichtet er stolz. Spätestens Ende September sollen alle 35 Kollegen in Hausham ihren Dienst antreten.

Während die Produktionshallen schon recht fertig aussehen - der Eigentümer hat diese laut Feile entrümpelt, brandschutztechnisch aufgerüstet und die Dächer teilweise neu eingedeckt - gleichen der Verwaltungs- und der Kundenbereich einer Baustelle. Konferenzräume, Außenanlagen und Beschilderung sind noch nicht vorzeigbar. Bis die ersten Kunden kommen, soll aber alles fertig sein.

Feile kennt die hohen Ansprüche von Unternehmen wie Kempinski oder Bulgari. Letzteres will ein neues Resort auf der „Seepferdchen-Insel“ in Dubai mit Schallschutztüren von Moralt ausstatten. Ein prestigeträchtiger Auftrag für die Firma - und ab September auch für die Gemeinde Hausham.

 

Quelle: Münchner Merkur, Miesbacher Merkur, Mittwoch, 24. August 2016

VON SEBASTIAN GRAUVOGL

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